Praxis & Medizin

Impfung gegen RSV-Infektion: Risikogruppen, Übertragungswege und Schutzmaßnahmen

Das Respiratorische Synzytialvirus (RSV) wird in seiner Gefährlichkeit noch oft unterschätzt. Es befällt schätzungsweise 64 Millionen Menschen und führt jedes Jahr weltweit zu 160.000 Todesfällen1,2.Vor allem Säuglinge, ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen können schwer erkranken. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie sich vor einer Infektion schützen können: 

 

Das RSV ist ein ansteckendes Virus, das vor allem Infektionen der Schleimhäute der oberen Atemwege verursacht. Zudem befällt es das Flimmerepithel der Luftröhre und der Bronchien. Dort bewirkt es, dass die befallenen Zellen miteinander verschmelzen. Diese Verschmelzung führt zur Bildung von großen Zellen, so genannten Synzytien. Dieser Vorgang hat dem Virus seinen Namen gegeben.


Wie wird das RSV-Virus übertragen?

RSV wird wie eine Erkältung durch Tröpfcheninfektion übertragen. Wenn eine erkrankte Person niest, hustet oder spricht, gelangen winzige Tröpfchen in die Luft. Umstehende können die Tröpfchen einatmen und sich so anstecken.
Auch eine Schmierinfektion ist möglich: Gelangen die Tröpfchen auf Hände oder Oberflächen, können sich andere Menschen durch Berühren der kontaminierten Flächen anstecken. Angenommen, eine infizierte Person hält sich beim Niesen oder Husten die Hand vor den Mund, kann das Virus auf die Hände übertragen werden. Beim Berühren von Gegenständen oder beim Händeschütteln kann das Virus dann weitergegeben werden.

Welche Symptome treten auf?

Die Inkubationszeit beträgt zwischen 2 und 8 Tagen. Symptome sind bei Kindern häufig Schnupfen, Husten, Niesen und Fieber. Bei schweren Verläufen kann es zu Atemnot kommen. Erwachsene haben oft nur leichte oder gar keine Symptome.
Risikogruppen für schwere Verläufe sind Frühgeborene, Säuglinge, ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen.

Wie wird eine RSV Infektion behandelt?

Es gibt keine ursächliche Behandlung. Wichtig ist, die Symptome zu lindern: viel trinken, Nase putzen und bei Atemnot sofort einen Arzt aufsuchen.

Wie kann man sich vor einer Ansteckung schützen?

Händewaschen und Vermeidung von engem Kontakt mit Erkrankten vermindern das Ansteckungsrisiko.

Gibt es eine Impfung?
 

Die STIKO empfiehlt die Impfung für alle Personen ab 75 Jahren sowie bei einer Grunderkrankung ab 60 Jahren.

Ziel der RSV-Impfung ist es, schwere RSV-assoziierte Atemwegserkrankungen und deren Folgen wie Krankenhausaufenthalte und Todesfälle zu vermeiden.

 

Wann ist der beste Zeitpunkt für die RSV-Impfung?? 

Die Impfung kann jederzeit erfolgen. Sprechen Sie uns gerne an!

 

Weitere Informationen zur RSV – Impfung finden Sie beim Bundesministerium für Gesundheit und bei der BZgA.

 

Quellen

 

1Respiratory Syncytial Virus (RSV) - NIH: Nationales Institut für Allergie und Infektionskrankheiten. 22. Juli 2022.

2160.000 Todesfälle bei 64 Millionen Erkrankten entspricht einer Fallsterblichkeit von 1% 

3Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, RSV Prophylaxe für Neugeborene, www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-kinder-0-12-jahre/rsv-prophylaxe/ (Zugriff 22.11.2024). 

4RKI Ratgeber: RSV Infektionen, https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_RSV.html#:~:text=RSV%2DProphylaxe%20(Passive%20Immunisierung),Epid%20Bull%2026%2F2024). (Zugriff 22.11.2024)